Januar 2025 – Saudi-Arabien - Al Ula und der Elephant Rock
„Gib das, was dir wichtig ist, niemals auf, nur weil es nicht einfach ist.“
Albert Einstein
Als die Idee zu unserer Reise entstand, und es noch gar nicht klar war, wann überhaupt und wie lange wir fahren können, stand eines fest: wir wollen nach Saudi-Arabien. Und irgendwann hieß es dann: Auf zum Elefantenfelsen…
Und nun sind wir noch ca. 200 km von diesem Felsen entfernt. Wahnsinn…
Der Einleitungsspruch von Albert Einstein passt jedenfalls zu 100%. Wir sind angekommen, vor vier Monaten auf der arabischen Halbinsel, trotz schwieriger Reparatur, trotz Reisewarnungen, Krieg und Unsicherheit überall auf der Welt. Wir haben den Oman bereist, haben uns zweimal tief in die Wüste Rub al Khali gewagt, waren in den Vereinigten Arabischen Emiraten bei Schejk Suhail zu Gast, haben Silvester in der Glitzermetropole Abu Dhabi verbracht, waren live bei der Dakar, und haben in Saudi-Arabien nun schon einiges gesehen. Sandwüsten, Dünen, Geröllwüsten, Felsen, Wadis, Nomadenlager, Städte.
Al Ula ist noch eine Nummer beeindruckender. Der Ort, aber vor allem die Umgebung, ist wohl DAS Highlight des Landes. Klar ist, dass man an solchen Orten nicht allein ist, sondern dass auch andere Touristen sich das anschauen möchten. Das ist uns bewusst. Wir stellen uns darauf ein.
Al Ula ist eine Oase, seit Tausenden Jahren menschlich besiedelt und war lange Zeit ein wichtiger Ort an der Weihrauchstraße. Umgeben von beeindruckenden Felsen und bizarren Felsengebilden, die die Natur geschaffen hat, ist die Fahrt zum Ort selber schon ein Erlebnis. Es ist außerdem unglaublich grün – überall Palmen, Blumen, Felder.
Die Natur schafft die wunderbarsten Kreationen. Unser Stony posiert vor diesem "Pilz" .
Perfekte Asphaltstraßen und gute Beschilderung. Tja, arabisch müsste man lesen können (oder ein gutes Navi haben)
Es ist unglaublich grün hier
Das ist der sog. Nordparkplatz, direkt am Anfang vor Al Ula. Hier stehen wir ein paar Tage, auch über Nacht. Niedlicher rosa Besuch steht auf einmal neben uns
Perfekte Asphaltstraßen führen nach Al Ula und zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten. Das Prinzip ist so angelegt, dass es einen zentralen Parkplatz gibt, den Winterpark, zwei große Parkplätze, Nord und Süd, sowie mehrere Parkplätze direkt an den jeweiligen Spots. In die Altstadt von Al Ula gelangt man nur zu Fuß, die Straße führt am Ort vorbei. Aber man kann überall hinfahren mit kleinen Elektro Cars oder Bussen. Diese Logistik ist kostenlos. So wie auch die Besichtigung vieler Spots, z.B. des berühmten
Elefantenfelsen.
Wir sind direkt davor gefahren. Und Voila, hier sind wir nun.
DONE!!! Wir haben es geschafft!!! Wir stehen direkt vor dem Elephant Rock!!!
Der Elefantenfelsen selber ist dezent eingezäunt, aber man kann von allen Seiten sehr nah heranfahren, direkt davor parken und in das Areal hineingehen. Alles kostenlos.
Zur Feier des Tages, und auch weil es Clelias Geburtstag ist, hat sie sich das schöne arabische Kleid angezogen, welches ein Geschenk war
Direkt gegenüber stehen wir spektakulär gut...
... und erleben dazu einen spektakulären Sonnenaufgang (das Foto ist kaum bearbeitet)
Direkt gegenüber ist ein genialer Stellplatz. Hier treffen wir die Spooners on tour (wieder) und haben Spaß und gute Gespräche zusammen. Dann fahren wir zu einem anderen Highlight – im wahrsten Sinne – den
Harrat Viewpoint.
Eine ziemlich steile und enge asphaltierte Serpentinenstraße schraubt sich in die Höhe, die muss erst einmal überwunden werden. Dann steht man auf einem Plateau und hat einen phantastischen Blick über die ganze Ebene und über den Ort. Ganz vorne an einer Spitze gibt es eine Art Lounge und ein Restaurant. Über Nacht stehen kann man aber überall auf dem Plateau.
Noch so ein super Sonnenaufgang, mit Blick auf den Ort Al Ula und die felsige Ebene
Im Restaurant oder hier in bequemen Loungemöbeln kann man die Aussicht genießen
Unser Nachtplatz, spektalulärer Sonnenaufgang inklusive…
Weiter geht es. Mitten in der Wüste steht ein Gebäude, dessen Fassade vollkommen aus Spiegeln besteht – das
Maraya Konzerthaus.
Hier kommt man nicht ohne Weiteres hin. Das Gelände beherbergt vor allem Luxusressorts und – Restaurants. Es ist eingezäunt und bewacht. Normalerweise braucht man eine Reservierung, manchmal sind die Securityleute aber auch so nett und lassen einen Touristen zum „nur mal gucken“ so durch. Beim zweiten Anlauf haben wir Glück, dürfen passieren und uns dieses interessante Gebäude anschauen. Die Illusion ist dermaßen perfekt, es ist unglaublich. Zwischen Felsen und Wüstensand steht ein großes Gebäude, aber aus verschiedenen Blickwinkeln sieht man es gar nicht, oder nur auf den zweiten Blick. Es verschmilzt förmlich mit der Umgebung. Ein globales Designer- und Projektteam, geleitet von Italienern und Deutschen, hat hier etwas ganz Besonderes geschaffen. 2019 wurde das Gebäude und die Fassade enthüllt. Es finden hochkarätige Konzerte statt und es gibt ein Sternerestaurant.
So ist der erste Eindruck, der erste Blick auf das Konzertgebäude
Perfekte Illusion
Die arabischen Frauen sind alles andere als graue Mäuschen
Security überall, aber ohne Ausnahme freundlich und hilfsbereit
Und dann gibt es noch
Mada‘in Salih oder auch Hegra,
eine antike Handelsstadt der Nabatäer, die berühmt ist für seine aus Felsen geschlagenen Gebäude, Fassaden und Gräber. Hegra ist UNESCO Weltkulturerbe. Man muss vorab eine Eintrittskarte kaufen. Das geht in einem der Tourist Büros oder online. https://www.experiencealula.com
Tipp: wir haben uns die Al Ula App auf´s Handy geladen. Super praktisch. Experience AlUla.
Auf dem Gelände darf man nicht selbst fahren, sondern kann einen Tourgide Bus, einen Hop-On-Hop-Off Bus nehmen oder sich stilecht mit einem Landrover fahren lassen. Hier haben wir das einzige Mal überhaupt Eintritt bezahlt, und das ist auch absolut gerechtfertigt.
Hegra ist riesig, freigelegt und zu besichtigen sind allerdings nur einige der Bauten. Wir haben die Variante Hop-On-Hop-Off gewählt (ein Ticket 38€), und waren so absolut flexibel uns anzuschauen was wir wollten und wie lange wir verweilen wollten.
Hier gibt es eine natürlich entstandene tiefe Spalte im Felsen, durch die man sogar hindurchgehen kann
Die Nabatäer haben die Gebäude in die riesigen Felsen geschlagen
Bleibt schließlich noch der eigentliche Ort
Al Ula.
Wie gesagt, führt die Straße um den Ort herum. Zu Beginn gibt es aber einen großen Parkplatz, dort haben wir uns hingestellt und teilweise auch über Nacht. Das war kostenlos und gar kein Problem. Von dort geht es zu Fuß oder bequem mit einem Elektro Car ein Stück in die Stadt hinein. Dort kann man die alte Bautradition erahnen, alles ist restauriert und aufgehübscht. Es gibt viele Läden, in denen lokale Handwerkskunst verkauft wird, und jede Menge schicke Bistros und Cafes. Abends ist alles zauberhaft beleuchtet.
Al Ula Old town
Die traditionelle Bauweise lässt sich erahnen
Selten geworden: ein echtes altes Haus
Das ursprüngliche Al Ula verschwindet in rasender Geschwindigkeit. Alte Hütten und nicht so repräsentative Häuser werden abgerissen und eine schöne neue Welt entsteht. Die Ambitionen sind hoch und das Tempo ist atemberaubend.
Uns steht kein Urteil zu. Auch bei uns wohnt niemand mehr wie im Mittelalter in unbeheizten Katen ohne Toilette… Ob einem die touristische Seite gefällt oder nicht, mag jeder für sich entscheiden. Wir jedenfalls lieben die Einsamkeit und die Freiheit in der Wüste. Aber es gibt eben auch Orte, die man einfach gesehen haben muss. Al Ula, der Elefantenfelsen und Maraya gehören für uns jedenfalls dazu.