Januar 2025 – Saudi-Arabien – Ha’Il und die Nefud Wüste I

„Die schönste Zeit im Leben sind die kleinen Momente, in denen du spürst, du bist zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“

Unbekannt

Ha’Il

liegt im Norden des Landes. Die Stadt gefällt uns auf den ersten Blick. Wir sind eigentlich vor allem wegen der Rallye Dakar hergekommen, jetzt bleiben wir aber einige Tage hier. Wir müssen etwas mit unseren Reifen machen. Die beiden vorderen Reifen sind dermaßen abgefahren, dass wir so auf keinen Fall mehr 6-7000km bis nach Hause kommen. Mist, aber leider nicht zu ändern. Also begeben wir uns auf die Suche nach einem Händler für LKW-Reifen. In der Industrial Zone, die es hier in praktisch jedem Ort gibt, werden wir fündig. Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns für einen neuen Reifen von Continental, der in ein bis zwei Tagen da sein soll. Perfekt, um die Umgebung von Ha’Il zu erkunden. So fahren wir in ein Wadi und folgen dem 

Track SH4.

Einige Passagen stehen voll unter Wasser. Es ist teilweise extrem weichsandig und/oder voller teils richtig dicker Steine. Wir haben mit unserem Stony einen Riesenspaß. Und auch andere Leute schauen ganz schön, wie wir da überall so durchpflügen. Eine Gruppe junger Männer lädt uns kurzerhand zum Tee ein. Natürlich werden Teppiche ausgelegt, Feuer gemacht, Gebäck aufgefahren, Tee gekocht, … Wir zeigen unser Buch von der Pistenkuh mit den Offroad Tracks und sie sind total begeistert, dass tatsächlich zwei Deutsche ein Buch über ihr großartiges Land geschrieben haben.

Roadway end

 Eines unserer Lieblingsschilder, ab jetzt geht´s offroad

Wadi1

 Mehr oder weniger tiefe Wasserstellen...

Wadi2

 ...stellen unseren Stony nicht wirklich vor ein Problem.

Wadi3

 Wunderschönes Palmental

Wadi4

 

Tee2

 Eine nette Einladung zu Tee, Arab Kaffee, Datteln und Plätzchen. 

Tee1

Wir zeigen den Locals, woher wir diesen Track haben. Das Offroad Buch der Pistenkuh.

Tee3

Sie sind sichtlich begeistert.

Kurz darauf erleben wir eine Schrecksekunde, als unsere Drohne abstürzt und zunächst verschollen ist. Auf dem Bedienfeld ist der letzte Standort zu sehen, diese Koordinaten geben wir in unser Garmin ein, und dann geht die Sucherei los. Wir können irgendwann sehen, dass die Drohne nur 70, 60, 50 Meter von uns entfernt liegen muss, aber das ist Luftlinie. Die Drohne liegt oben auf einem Felsen… Nun sind wir nicht gerade die Sportskanonen, aber es hilft alles nichts, wir müssen da rauf. Also klettern wir abenteuerlich hinauf und finden unsere Drohne tatsächlich. Das Herunterklettern wird dann schwieriger, aber auch das schaffen wir schließlich. Am nächsten Tag haben wir beide Muskelkater, aber wir sind glücklich und stolz.

Das war ein guter Start in unser Saudi-Arabien-Abenteuer. Aber zunächst muss der Reifen gewechselt werden. 

Drohnensuche1

 Unser Navigationssystem zeichnet alle Tracks auf. Hier sieht man deutlich wie wir herumgesucht haben. Das grüne Fähnchen ist unser Ziel, unsere Drohne.

Drohnensuche2

Dort ganz hoch hinauf müssen wir klettern. 

Reifen alt

Mit diesem Reifen kommen wir leider nicht mehr heim.

Reifen neu

Ein neuer muss her. Michelin gibt es hier nicht, zumindest nicht in unserer Größe. Also kaufen wir einen neuen Continental 395/85/20.

Reifen1

 Es folgt ein Ringtausch: das noch gute Ersatzrad kommt nach vorn. Das noch einigermaßen brauchbare Rad von hinten kommt auch nach vorn. Der neue Reifen wird aufgezogen und kommt nach hinten.

Reifen2

 

Reifen3

 

Reifen4

Das schlechteste Rad ist jetzt Ersatzrad.

Spur1

Jetzt wird noch die Spur vermessen.

Spur Gerat2

 

Spur3 

 

Kleid

Wir sind ganz verzaubert. Dieses Kleid ist ein Geschenk, keine Widerrede!

Danach bleiben wir noch etwas in der Stadt, schauen uns den Souk an, und erleben wieder einmal diese arabische Gastfreundschaft und Großzügigkeit. Wir werden angesprochen, eine Familie hat uns bei der Dakar gesehen und jetzt wollen sie uns beschenken. Keine Widerrede, sie kaufen Clelia ein wunderschönes Kleid. „Welcome to Saudi-Arabia“.

Schließlich fahren zu unserem nächsten spannenden 

Track, SH3, inmitten der Nefud Wüste. 

Das entpuppt sich als eine echte Herausforderung, denn es geht durch wirklich tiefen Sand. Manchmal sind wir nicht sicher, ob wir es tatsächlich schaffen. Wir kämpfen ganz schön. Und dann taucht vor uns aus dem Nichts eine asphaltierte Straße auf. Wo zum Teufel kommt die her? Ein paar Kilometer spulen wir darauf ab, dann biegt der Track ab und wir entdecken wunderschöne Felszeichnungen. Wir finden tolle Orte zum Pausieren und Übernachten. Erleben tiefschwarze Nacht und absolute Stille. Überall sehen wir Felsen, Felsen, Felsen. Und dazwischen immer wieder Sand, natürlich.

Drohne1

 

Weg2 

Immer wieder müssen wir durch tiefen Sand. Neben der Spur ist der Sand noch weicher.

Asphalt1

Wie aus dem Nichts taucht eine perfekte Asphaltstraße auf. Mitten in der Wüste.

Asphalt2

Und bitte nicht schneller als 30 km/h fahren... 

Stony1

Belohnung sind wundervolle einsame Nachtplätze. 

Stony2

 

Stonyland Nefud

Stonyland

Zeichnungen

Immer mal wieder finden wir solche offensichtlich sehr alten Felsenzeichnungen.

Einer der spektakulärsten Felsen ist zweifellos der 

Kleine Elefant,

der gar nicht so klein ist. Hier können wir nicht nur einfach eine kleine Fotopause machen, sondern wir treffen Noraly auf ihrer Tenere, oder auch „Itchy boots“, von der wir beide große Fans sind. 

Im Track wird eine steile Auffahrt und eine Engstelle beschrieben. Wir sind also vorbereitet. Beides stellt aber kein Problem dar. Allerdings eine tiefe und schräge Auswaschung auf steiniger Piste kurze Zeit später zwingt uns zu einer abenteuerlichen Umfahrung. Und die letzten 20 km haben es nochmal in sich. Es gibt keine richtigen Pisten, wir müssen uns selbst einen Weg suchen, oft genug umkehren. Im tiefen Sand ist oft kaum ein Vorwärtskommen. 

Aber wir schaffen es und sind wieder sehr stolz auf uns.

Dieser Track sollte von Anfang bis Ende, nicht in umgekehrter Richtung gefahren werden.

Drohne Elefant

 

Stony mit Elefant

 

IMG 4491

 Norely aus den Niederlanden macht tolle Solo Biketouren und genauso tolle Videos. Schaut mal bei Itchy boots.

Auffahrt

Hier ist die im Buch beschriebene steile Auffahrt, war kein großes Problem.

Steinige Auffahrt

Diese breite tiefe Auswaschung war schon eher knifflig.

Steinige Auffaht Stony

Geschafft! Steinig und steil ging es weiter. 

Weg1

 Hier ist mal eine deutliche und gut fahrbare Piste.

S03 Abfahrt

Diese Landschaften sind alle Anstrengungen wert.

 

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