Januar 2025 – Saudi-Arabien – Live bei der Rallye Dakar
„Im Rallyesport wurde meine Vermutung bestätigt, dass ein Auto mit zwei angetriebenen Rädern nur eine Notlösung ist.“
Walter Röhrl, deutsche Rennfahrerlegende
Die erste Rallye Dakar wurde am 26. Dezember 1978 in Paris gestartet und endete am 14. Januar 1979 in Dakar. Seitdem wurde sie jährlich gefahren. Gründer der Rallye war der Franzose Thierry Sabine, der 1986 in Mali bei einem Hubschrauberabsturz während der Rallye ums Leben kam. Aus Sicherheitsgründen wurde die Rallye in Afrika 2008 abgesagt und fand von 2009 bis 2019 in Südamerika statt. Seit 2020 findet die legendäre Rallye Dakar in Saudi-Arabien statt.
Es ist ein großer Traum von uns, einmal hautnah dabei zu sein. Vom 03. bis 17. Januar findet die Dakar hier statt. Die Route ist bis zuletzt geheim. Es gibt nur eine grobe Orientierung mit dem Start in Bisha und dem Finish in Shubaytah (dem Ort von dem wir im Oktober in die Rub al Khali starteten). Zum Start gibt es eine genauere Karte, auf der zumindest die einzelnen Orte zu sehen sind, an denen der Rallye-Tross Halt macht.
Quelle: www.dakar.com
Einer davon ist
Ha’Il
im Norden. Dort ist am 10. Januar ein Ruhetag geplant. Dort wollen wir hin.
Das Bordercrossing aus den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Saudi-Arabien war diesmal nicht so easy, es gibt Zirkus wegen Nelly. Wir sollen zurück nach Abu Dhabi fahren (400km!) und dort die Exportpapiere besorgen (dauert mindestens 2 Wochen und soll angeblich 700$ kosten). Die spinnen, würde Asterix jetzt sagen. Machen wir nicht... Lassen wir Nelly eben da...Schließlich haben wir es mit Überredung und Geduld alle zusammen geschafft, auch Nelly ist weiter mit an Bord. Jetzt liegen 1.200km vor uns und die spulen wir runter.
Auf der offiziellen Webseite www.dakar.com werden jeweils NACH dem Start der Tagesetappen GPS Points veröffentlicht, an denen die Fahrer vorbeikommen und wo Besucher stehen und zuschauen können. Das ist Klasse, denn so finden wir solch einen Punkt und kommen gerade rechtzeitig zum Zieleinlauf von Nasser al Attiyah an. Wir finden dann einen guten Beobachtungsplatz und können direkt aus unserem Stony heraus zuschauen. Clelia wagt sich nahe an die Piste und kann ein paar tolle Fotos schießen.
Und die zeigen wir euch jetzt.
Ganz nah dran, Nasser al Attiyah mit seinem Dacia (!)
Nasser al Attiyah
Unser Stony mit seiner großen Klappe (hahaha) ist ein ziemlich guter Beobachtungsposten
Martin Macik, er wird die Rallye am Ende gewinnen
Abends fahren wir ins Camp in der Nähe vom Airport von Ha’Il. Das heißt, hinein ins Biwak können wir nicht, aber direkt daneben können wir parken. Offenbar sehen wir aus als würden wir dazu gehören. Es ist wirklich ein großes Spektakel. Pausenlos dröhnen Motoren, es wird geschraubt und repariert was das Zeug hält. Wir lernen Anna kennen, die mit ihrem Landrover direkt neben uns parkt. Sie ist allein unterwegs und sie wohnt in Deutschland keine 20km von uns entfernt. Zufälle gibt es… Auch Miriam, eine Freundin unserer guten Freundin Mirjam, treffen wir zufällig. Sie arbeitet im Camp und gibt uns gute Tipps.
Miriam
Kleine Schwester von Stony?
Anna ist mit ihrem wunderschönen Landy allein unterwegs, ziemlich taff
Sie macht eine Challenge und fotografiert Orte und Leute zusammen mit einem Heimatblättchen. Die Fotos werden dann in dem Blättchen veröffentlicht.
Hier kommt der große Bruder vom Stony, ein wunderschöner Volvo mit zwei Dubai Riders (die uns aus Liwa kennen)
Nach dem Ruhetag brechen alle zeitig auf, das Camp leert sich und nach 2 Stunden ist kaum noch etwas zu sehen von dem ganzen Spektakel. Der Tross zieht weiter. Wir haben Rallyeluft geschnuppert und das reicht uns. Jetzt können wir uns unserer eigentlichen Reise durch Saudi-Arabien widmen.
Gewonnen haben in diesem Jahr übrigens der Australier Daniel Sanders mit KTM und Yazeed Al Rajhi aus SAUDI-ARABIEN (was uns für ihn und für sein Land sehr gefreut hat) mit Toyota. Die Trucks dominiert der Tscheche Martin Macik. Gewonnen haben eigentlich alle, die an diesem härtesten Rennen der Welt teilgenommen haben.